Eurydike & Orpheus 3: Die Klage des Orpheus

Aktion, Reaktion & Zustand in zwei Teilen
Von Stephanie Hecht und Stefan Streich

Uraufführung: 25. Juni 1999, Weitere Aufführungen: 26. & 27 Juni 1999
Kleiner Wasserspeicher Prenzlauer Berg, Berlin – im Rahmen des Kultursommer Prenzlauer Berg in Kooperation mit Förderband e.V.

TEIL 1: KONZERTANT VON STEFAN STREICH
Mit Bettina Junge (Flöte), Katrin Vogel (Horn), Frank Fiedler, Matthias Gassert (Schlagzeug), Gabriele Barth, Ana Carbia, Stephanie Hecht, Barbara Kastura, Jo Stone, Zuhal Toptas (Schlaginstrumente & Stimme), Stefan Streich (CD-Zuspielung) (Dauer: ca. 30′)

TEIL 2: THEATRAL VON STEPHANIE HECHT
Eurydike: Gabriele Barth, Ana Carbia, Stephanie Hecht, Barbara Kastura, Jo Stone, Zuhal Toptas (Körper & Stimme), Bettina Junge (Flöte), Katrin Vogel (Horn)
Orpheus: Frank Fiedler, Matthias Gassert (Schlagzeug), Vera von Wilcken (Live-Video-Installation), Stefan Streich (Licht) Dauer: ca. 45′).

Kostüme: Michaela Barth / Lichttechnik: Michael Bövers / Künstlerische Leitung: Stephanie Hecht und Stefan Streich

Eurydike ist an einem Schlangenbiss gestorben. Orpheus klagt im Gesang. Der Gesang – die Kunst – gibt dem Schmerz über den Verlust eine Form und schafft Distanz, wird so auch zum Spiegel und am Ende sogar zum Mittel, den Herrscher der Unterwelt dazu zu bewegen Eurydike freizugeben.
DIE KLAGE DES ORPHEUS ist der Versuch einer Annäherung von Theater und Musik. Das Projekt folgt nicht in erster Linie einem narrativ dramatischen Verlauf, sondern stützt sich vor allem auf das konkrete gemeinsame Material der beiden Kunstformen, die zeit-räumlichen Prozesse.
Die angestrebte Annäherung von Musik und Theater geschieht vor allem dadurch, daß die eine Kunstform Materialien und Verfahrensweisen verwendet, die eher für die andere typisch sind:
Der konzertante Teil ist sehr streng konzeptuell angelegt und doch scheinen Verläufe durch, die sich an dramatisch gedachte Prozesse anlehnen, ohne erzählerisch oder programmatisch zu werden. Zusammen mit der räumlichen Situation und der Beleuchtung erscheint hier eine theatrale, gar figürliche Komponente. Der theatrale Teil ist stark durch musikalisch gedachte Klang-Zeit-Setzungen strukturiert, also komponiert. Dort, wo es sinnvoll erschien wurden solche zeitproportionalen Verfahren auch ins Visuelle und in die Veränderungen, die die einzelnen Figuren durchlaufen, transferiert.

1999, Kleiner Wasserspeicher, Berlin Prenzlauer Berg